Nach den ersten beiden Jahren künstlerischer Arbeit entdeckt Ingeborg Lüscher, dass sie den Mythos der Verbrennung und Verformung nicht selbst zu voll-ziehen braucht. Im unschein-baren und alltäglichen, nach Lust und Sucht ausgedrückten Zigaretten-stummel erblickt sie ein geeignetes, in seiner Form nie gleiches Werk-material, das seine endgültige Gestalt durch den Prozess des Rauchens gewonnen hat, zu einem Abbild gerauchter Zeit als gelebtem Leben geworden ist. Stehen zu Anfang der Verstummelungen vor allem ästhetiche Fragen im Vorder-grund der Bildlösungen, so betonen die später entstandenen Arbeiten eher den Fetisch-Charakter des Materials.

 

Volker Rattemeyer 1993

 

 

IL078

 

Cigarette Picture 68 Z IV, 1968

Zigarettenbild 68 Z IV, 1968

 

9 x 9 cigarette stubs, glue, nitro lacquer (violet, black), cardboard, polyester

20 x 20 x 6 cm

Verso I. Lüscher 68 Z IV

 

Catalogues

Wiesbaden 1993, p 84. Solothurn 2016, p 19

 

Texts

Lüscher 1972, p 46. Stutzer 1990, p 25. Szeemann 1991, p 215. Künzler-Schmidt 1993, p 7. Rattemeyer 1993, p 35. McEvilley 1995. Lüscher 1996, pp 74-76. Kohlmeyer 1997, p 6. Herzog 1999, p 16

 

Photography

Renate Petzinger