Der Auslöser für „Fusion“ war ein zufälliger Blick ins Fernsehen: die überbordende Freude eines Fussballteams nach dem Sieg riss Ingeborg Lüscher hin. Von Fussball verstehe sie nichts, sagt sie, aber hellwach ist sie für Emotionen und für den Geist der Zeit, das Geschehen in der Welt. Um die Jahrhundertwende begannen Firmen zu fusionieren. Ingeborg Lüscher sah, wie Menschen dabei unter die Räder kamen. Hartes Kalkül und wirtschaftliches Spiel vermischten sich. Das wird aufgegriffen in „Fusion“: Nach anfänglicher Gegnerschaft ändern sich die Spielregeln und die Mittel. Handys fliegen hin und her, Laptops werden erobert – oder ausgetauscht. Der Abschluss ist die Vereinigung, die Fusion. – Keine Arbeit von Ingeborg Lüscher ohne ihre persönliche Beteiligung. Sie rtannte an den Grenzen des Fussballfeldes mit, gut sichtbar am grauen Tag mit roten Stiefeln und Haaren. Sie fieberte mit, feuerte an und hatte die Ausstrahlung eines tausendfachen Publikums. Die Fussballspioeler machten begeistert mit, genossen lustvoll die V erwirrung der regeltreuen Zuschauenden. Ob in der Wirklichkeit das Ende nach der Verwirrung so heiter sein wird wie in „Fusion“ mit der lüscherschen Hoffnung auf Empathie und Vernunft, sei dahingestellt.
 
Annemarie Monteil 2018

 

IL891.1 – IL891.92

 

Fusion, 1999 – 2001

 

Series of 92 film stills

C-prints, framed (glass, iron and wood)

3 units, each 92 x 133 x 5 cm

7 units, each 80.5 x 110.5 x 5 cm

3 units, each 50 x 70 x 1.5 cm

12 units, each 35.5 x 50.5 x 1.5 cm

12 units, each 30.5 x 40.5 x 1.5 cm

55 units, each 21.5 x 30.5 x 1.5 cm

 

Several copies in private and public collections

 

Provenance

The artist

 

Exhibitions

Art Center Fondazione Nicola Trussardi, Milano 2001

Galerie Elisabeth Kaufmann (Art Basel), Basel 2001

Galerie Denise van de Velde, Aalst 2002

Dum uměni, 2002 České Budějovice 2002

Galerie im Traklhaus, Salzburg 2002

Galerie Marianne Grob, Berlin 2003

MART Rovereto 2004

Deichtorhallen, Hamburg 2004

Martin-Gropius-Bau, Berlin 2005

Studio Brescia Arte Contemporanea 2005

Museum Wiesbaden 2006

Museo comunale d’arte moderna, Ascona 2006

Vögele Kultur Zentrum Pfäffikon 2010

Palais des Beaux Arts, Charleroi 2010

 

Catalogues

Milano 2001 (ill)

České Budějovice 2002

Rovereto 2004, pp 187-191 (ill)

Berlin 2005, 132-133 (ill)

Wiesbaden 2006, pp 48-51 (ill)

Pfäffikon 2010, pp 66-67 (ill)

Charleroi 2010, p 41 (ill)

 

Texts

Desiderato 2000. Fischer 2001. Joocks 2001. Brock 2002. Graevenitz 2002, pp 14, 18. Strauss 2002, pp 27-30. Roeschmann 2005. Engelhard 2006. Huther 2006, p 351 (ill). Klant 2006, p 51 (ill). Lüscher 2008, pp 20-25 (ill). Monteil 2018

 

See video no 890 and installation no 891