Schon die kleinsten Kinder kuscheln sich an Stofftiere, später vertrauen sie ihnen ihre Sehnsüchte und Ängste an, Tränen trocknen in ihrem meist verschrumpelten Fell, es gibt Zeiten, in denen nichts geht ohne sie, kein Einschlafen, keine Reise, in welche Gefahr auch immer … Plüschvögel nennt sich die als Fotoinstallation konzipierte Serie. Vögel – diese herzigen kleinen Flatterwesen, deren Gezwitscher entzückt, Vögel aber auch, die zu Tausenden bei Hitchcock Panik und Grauen bringen. Die eidottergelben Plüschtiere mit den blitzweißen Hahnenkämmen erinnern auf den ersten Blick zwar an das kindliche Entzücken, dann aber nimmt man die hinterlistig-bösen Augen wahr, mancher Schnabel wird zu einem hämischen Grinsen. Und auf den Fotos der Installation entdeckt man beim näheren Schauen plötzlich Teile eines nackten, dunkelhäutigen Körpers, der halb unter den Tieren begraben scheint …
Ingeborg Lüscher 2000
IL856.1 – IL856.23
Plush Birds, 1998
Plüschvögel, 1998
Series of 23 photographs
Version I: Ilfochrome Megafot on aluminium
11 units, each 13 x 19.5 cm
4 units, each 21.5 x 32.5 cm
8 units, each 35 x 50 cm
Version II: Ilfochrome Megafot on aluminium
5 units, each 56 x 88,7 cm
Verso I. Lüscher 1998
Private Collections
Version III: Ilfochrome Megafot on aluminium
5 units, each 76.5 x 123,7 cm
Verso I. Lüscher 1998
Helvetia Kunstsammlung
Exhibitions
Centro d’Arte Contemporaneo Ticino, Bellinzona 1999 (A)
Ausstellungshalle Kraft, Basel 2000
Galerie Marianne Grob, Berlin 2000
Galerie Krinzinger, Wien 2000
Tesa 105, Venezia 2013
Texts
Herzog 1999, pp 106-107 (ill)
See installation no 885