Die Installation im Schweizer Institut in Mailand ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Architektur des Ausstellungsraumes. Der Titel „otto porte e una parete“ (acht Türen und eine Wand) bezieht sich auf den Ist-Zustand des Raumes: 14 Meter Länge,  6,52 Meter Breite – acht Türen. Die Decke in der Höhe von 6,10 Metern ist besetzt mit einer dichten Stangen-Konstruktion, die dazu dienen soll, an beliebigen Stellen Spots zu installieren. Ausser der Projektion der Deckenbestückung auf den Boden mittels schwarzem Leinenklebeband ist auf der einzigen Wand ein Zitat aus Dantes Göttlicher Komödie zu lesen: „Lasciate ogni speranza, voi ch’intrate perchè mir manca lo spazio“ (lasst fahren alle Hoffnung, ihr, die ihr hier eintretet, denn es fehlt mir der Platz). Die breite Fensterfassade ist von innen mit transparenter gelber Folie beklebt, die von innen und aussen als solche gesehen wird, wobei das gelbe Licht innen, sobald man sich länger im Raum aufhält, kaum mehr wahrgenommen wird. Tritt man allerdings aus dem gelben Raum auf die Strasse, wirkt das Umkehrphänomen und die Umgebung erscheint für einige Sekunden lilafarben.

 

Ingeborg Lüscher 1999

 

IL872

 

Nine doors and a wall, 1999

Otto porte e una parete, 1999

 

Room installation

Walltext, black linen tape, yellow cellophane

610 x 625 x 1400 cm

 

Exhibitions

Istituto Svizzero, Milano 1999