Bald suchte Ingeborg Lüscher ein anderes Medium für Entäußerungen und entdeckte es im durchdringend riechenden Schwefel. … Es dauerte einige Zeit, bis sie den materiellen Partner für diesen strahlend gelben Stoff in tiefschwarzer, übermalter Holzkohlenasche entdeckt hatte. Sie erfand dafür einen besonderen Arbeitsprozess. Zunächst siebte sie die Holzkohlenasche aus ihrem Kamin oder dem von Freunden, vermischte dann das Pulver mit Leim, um es auf einen Untergrund aufzutragen, ließ die nun entstandene unregelmäßige und unaufdringlich strukturierte Oberfläche trocknen und überzog diese anschließend mit seidiger Acrylfarbe. Trotz der Schwärze funkelt die etwas reliefierte Oberfläche hier und da auf und erscheint so lichthaltig wie das schwefelige Gelb.

 

Antje von Graevenitz 2001

IL603

 

Untitled, 1991

Ohne Titel, 1991

 

Sulphur, glue, ashes and acrylic on jute over wood

215 x 115 x 5.5 cm (sulphur band 48 cm)

Archive number B 38

 

Exhibitions

Galerie Dorothea van der Koelen, Mainz 1992

Museum Wiesbaden 1993

 

Catalogues

Wiesbaden 1993, p 106 (ill), p 109

 

Texts

Petzinger 1993, pp 71-72. Rattemeyer 1993, p 40. Jagla 1994, pp 46-49. McEvilley 1995, pp 4-5. Barzaghini 1996, p 48. Lüscher/Resseler 1996, pp 88-91 . Wismer 1996, p 8-10. Kohlmeyer 1997. Petzinger 1997, pp 22-24. Herzog 1999, pp 66-67. Graevenitz 2001, pp 12-13. Müller 2016, pp 157, 164. Vögele 2016, p 33

 

Photography

Dona de Carli